19. Nov 2021 -

Angst vor dem Zahnarzt: Ursachen und was hilft

Angst vor dem Zahnarzt ist nicht ungewöhnlich. 60 Prozent der Deutschen geben an, vor dem Zahnarzt ein mulmiges Gefühl zu haben, während acht Prozent aus Angst den Besuch beim Zahnarzt vollkommen unterlassen. Dieser Angst sind sie jedoch nicht hilflos ausgesetzt. Es gibt Methoden und Behandlungsstrategien, um die Angst vor dem Zahnarzt zu bekämpfen.

Dentalphobie – Was ist das?

Umgangssprachlich ist es die extreme Angst vor dem Zahnarzt, während in der Fachsprache von Zahnarztphobie oder Dentalphobie gesprochen wird. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art der Phobie, also einer übersteigerten Angst davor, zum Zahnarzt zu gehen. Diese Angst führt dazu, dass Patienten den Gang zum Zahnarzt ganz vermeiden und somit die Gesundheit ihrer Zähne riskieren. Die Dentalphobie ist klar von der nicht krankhaften Zahnbehandlungsangst abzugrenzen und kann mit spezialisierten Strategien behandelt werden.

Ursachen der Angst vor dem Zahnarzt

Auslöser der Angst vor dem Zahnarzt können verschieden sein. Häufig ist jedoch eine negative Erfahrung beim Zahnarzt, wie zum Beispiel ein erlittener Schmerz, Ursache für die Angst. Nicht selten ist dieses Ereignis auf schlechte Erfahrungen in der Kindheit zurückzuführen. Der Gedanke an diese Erfahrung kann beim nächsten Zahnarztbesuch dann Angstgefühle auslösen. Ebenso kann es auch sein, dass die Angst vor dem Zahnarzt vom Umfeld adaptiert wurde. Wenn also beispielsweise die Eltern selber ein ängstliches Verhalten gegenüber dem Zahnarzt aufzeigen, kann diese Angst weitergegeben und übernommen werden. Zuletzt sind Menschen auch aus dem Grund, dass der Mund ein sehr sensibler und empfindsamer Bereich ist, so anfällig für die Zahnbehandlungsangst.

Strategien, um mit der Angst umzugehen

Bei nicht zu ausgeprägter Angst kann Betroffenen mit einigen einfachen, aber dennoch hilfreichen Methoden geholfen werden. Sowohl vor dem eigentlichen Termin, als auch während der Behandlung können verschiedene Techniken helfen, um die Angst zu lindern.

Vor dem Zahnarztbesuch:

  • Kommunikation als Schlüssel: Manchmal hilft es bereits, einige Tage vor dem Zahnarztbesuch mit einer vertrauten Person offen über die Angst zu sprechen – auch wenn das zunächst vielleicht eine Überwindung ist.
  • Ablenkung der Psyche: Kleine Veränderungen im Alltag können hilfreich sein, um sich selber ein wenig abzulenken und den ängstlichen Gedanken nicht zu viel Raum zu geben – was jedoch nicht heißt, dass diese Gedanken vollkommen ignoriert werden sollten.
  • Den Zahnarzt über die Angst informieren: Durch einen Telefonanruf oder ein Gespräch mit dem Arzt bei einem vorherigen Termin sollte der Arzt über die Ängste aufgeklärt werden. Denn wenn der Zahnarzt über die Angst Bescheid weiß, kann er dementsprechend auf den Patienten reagieren und ihm im besten Fall die Angst sogar nehmen.

Während des Zahnarztbesuch:

  • Begleitung durch eine vertraute Person: Die Vertrauensperson kann auch zum Termin mitgenommen werden. Man wird sich so weniger auf sich gestellt fühlen, was die Angst ebenfalls reduzieren kann. Kleine Gespräche kurz vor der Behandlung lenken zusätzlich ab.
  • Entspannende Musik: Während der Behandlung Musik zu hören kann entspannen und auch ablenken. Durch die Kopfhörer werden gleichzeitig als unangenehm empfundene Geräusche abgedämpft und mit der Musik überspielt.
  • Schmerzen signalisieren: Auch wenn der Zahnarzt versucht, die Behandlung für den Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, kann es an ein der ein oder anderen Stelle zu Schmerzen kommen. Dies kann der Patient dem Arzt jederzeit signalisieren, beispielsweise durch ein Handzeichen. Auf der einen Seite kann dann eine Betäubung eingesetzt oder verstärkt werden und auf der anderen Seite merkt der Patient so, dass er Kontrolle über das Geschehen hat und der Behandlung nicht ausgeliefert ist.
  • Behandlung in Vollnarkose oder Sedierung: In bestimmten Fällen der Behandlungen bietet es sich ebenfalls an, eine Vollnarkose oder eine Sedierung während der Behandlung zu erhalten, sodass der Patient die Behandlung selbst nicht mitbekommt. So wird die Angst vor dem Zahnarzt zwar nicht längerfristig bekämpft, eine Sedierung kann für den Moment jedoch sehr erleichternd sein.

 

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