Warum Zahnimplantate bei Kindern und Jugendlichen nicht üblich sind

Zahnimplantate werden allein schon im Sprachzusammenhang in den meisten Fällen mit Erwachsenen verknüpft. Vor allem mit solchen, die sich bereits in einem höheren Alter befinden. Der Bezug zwischen Zahnimplantaten und Kindern und Jugendlichen wirkt aus diesem Grund eher ungewöhnlich. Selbst bei jungen Erwachsenen scheinen Zahnimplantate im Zuge eines Zahnverlustes eher die Ausnahme zu sein. Das kann mit Blick auf die Berufspraxis tatsächlich auch so bestätigt werden. Doch woran liegt das? Schließlich kann es auch bei Kindern und Jugendlichen zu Zahnverlust kommen. Im Folgenden informieren wir Sie über die Gründe für den Verzicht von Implantaten in jungen Jahren sowie über alternative Behandlungsmethoden.

Was sind die Gründe für eine Behandlung von Zahnverlust im jungen Alter?

Das Ausfallen von Zähnen ist quasi aus natürlichen Gründen mit dem Kindesalter verbunden: Die Milchzähne weichen, um den bleibenden Zähnen Platz zu machen. Abseits davon gibt es jedoch noch weitere Ursachen, die zu Zahnverlust führen können. Bei Säuglingen liegen die Gründe häufig in Fläschchenkaries, dem Auftreten von Kreidezähnen sowie Unfällen beim Babyschwimmen oder anderen sportlichen Aktivitäten. Auch eine mangelnde Mund- und Zahnhygiene durch eine unzureichende oder fehlerhafte Pflege der Zähne des Kleinkindes durch die Eltern oder in späterem Alter durch den Jugendlichen selbst, kann einen Zahnverlust begünstigen. Denn auf diese Weise steigt im Jugendalter das Risiko für einen Kariesbefall der bleibenden Zähne, das im schlimmsten Fall auf kurze oder lange Sicht in einer Erkrankung mit Parodontitis resultiert.

Darüber hinaus können in seltenen Fällen auch die Gene die Ursache für Zahnlücken sein. In diesem Fall fehlt dem Körper die Anlage für einzelne Zähne, sodass Zahnlücken vorprogrammiert sind.

Warum auch der Verlust von Milchzähnen ernstgenommen werden sollte

Fallen die Milchzähne aus, werden sie früher oder später eh von den bleibenden Zähnen ersetzt – das ist eine Annahme, die viele Eltern teilen. Das stimmt allerdings nur, wenn der Zahnwechsel absehbar ist, das heißt, in kurzer Zeit bevorsteht. Dies ist etwa in einem Alter von 6 bis 12 Jahren der Fall. Aufgrund dieser großen Zeitspanne kann eine ärztliche Untersuchung auch bei dem Zahnverlust von Milchzähnen sinnvoll sein. Sollten es bis zum eigentlichen Zahnwechsel noch einige Jahr hin sein, können bei fehlender Behandlung verschiedenste Komplikationen auftreten. Dazu zählen Beeinträchtigungen der sprachlichen Entwicklung des Kindes, da die Frontzähne für die Bildung mancher Töne und Laute benötigt werden. Die Folge ist der Bedarf einer langfristigen logopädischen Therapie. Außerdem können dauerhafte Zahnlücken bei Milchzähnen zu Verschiebungen und Fehlstellungen führen und sogar Kieferverformungen verursachen, die im Anschluss mithilfe von Zahnspangen oder kieferchirurgischen Eingriffen korrigiert werden müssen

Bleiben diese Komplikationen aus, können beim Durchbruch der bleibenden Zähne bei vorherigen Zahnlücken allerdings auch Risiken für den Kiefer auftreten. Denn: Wird der Kieferknochen über einen längeren Zeitraum nicht beansprucht und belastet, wird er an den jeweiligen Stellen schwächer. Auch die allgemeine Gesundheit kann unter dem Verlust von Zähnen leiden, fehlerhafte Haltungen, die durch schiefe oder versetzte Zähne entstanden sind, können sich auf den Rest des Körpers übertragen.

Warum Implantate bei Kindern und Jugendlichen oft ungeeignet sind

Das Einsetzen von Implantaten ist in jungen Jahren zumeist dadurch ausgeschlossen, dass die Entwicklung des Kiefers noch nicht vollständig abgeschlossen und dadurch unzureichend gefestigt ist. Auf diese Weise kann der richtige und dauerhafte Sitz des Zahnersatzes nicht sichergestellt werden. Sollte sich der Kiefer um das Implantat herum weiterhin verändern und wachsen, können dadurch ebenfalls Verformungen und Fehlbildungen entstehen. Der zukünftige Verlauf kann bei Kindern und Jugendlichen noch nicht eingeschätzt werden, wodurch der Eingriff mit Schwierigkeiten verbunden ist. Wann der Kiefer bei Kindern und Jugendlichen ausgewachsen ist, muss individuell beurteilt werden. Laut Experten kann das bei Mädchen im Alter zwischen 14 und 22 Jahren, bei Jungen zwischen 16 und 22 der Fall sein. Meist werden Implantationen jedoch ab dem 18. Lebensalter durchgeführt.

Alternativen zum Zahnersatz im jungen Alter

Implantate sind für Kinder und Jugendliche nur selten die geeignete Behandlungsmethode. Welche Alternativen dazu bestehen bei einem Zahnverlust in jungen Jahren?

  • Lückenhalter: Mithilfe einer Klammer wird der Abstand zwischen den Zähnen aufrechterhalten. Dies ist sowohl bei durchgebrochenen als auch bei noch nicht gewachsenen Folgezähnen möglich.
  • Klebebrücken: Möglichkeit zur Überbrückung von großen Zahnlücken ohne das Zahn- und Kieferwachstum zu beeinträchtigen. Ein Schleifen der Zähne ist nicht notwendig.
  • Erhaltung des Milchzahnes: Sollte unter dem Milchzahn kein bleibender Zahn angelegt sein, kann dieser als Überbrückung bis zum Einsatz des Implantats im Kiefer verbleiben.

Zur Vorbeugung von Zahnverlust steht eine ausreichende Zahnhygiene an erster Stelle. Entsteht die Zahnlücke durch die erwähnten Risikofaktoren, sollte auf die oben genannten Alternativen zurückgegriffen werden, bis ein Implantat sicher eingesetzt werden kann. Ist die Implantation alternativlos, etwa durch das Fehlen von Zähnen, an denen eine Brücke angebracht werden kann, ist eine regelmäßige Korrektur und Anpassung des Implantats an das Wachstum des Kiefers unvermeidbar.

Implantatzentrum Hamm – Ihr Experte für hochmoderne Zahnimplantate

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