Locatoren

Locatoren – Druckknopfsystem für Prothesen

Sicherer Halt, unauffälliger Sitz und endlich wieder unbeschwert lachen – für viele Patienten mit zahnlosem Kiefer sind Locator-Prothesen ein echter Wendepunkt im Alltag. Diese spezielle Form des Zahnersatzes kombiniert herausnehmbaren Komfort mit der Stabilität von Implantaten. Vor allem für Menschen, die mit wackelnden Vollprothesen kämpfen oder den festen Biss vermissen, bieten Locatoren eine durchdachte Lösung.

Definition Locatoren

Locatoren sind präzise gefertigte Verbindungselemente, die speziell dafür entwickelt wurden, herausnehmbaren Zahnersatz sicher auf Implantaten zu verankern. Sie funktionieren nach dem Prinzip eines Druckknopfsystems: Ein Teil (die sogenannte Patrize) wird dauerhaft auf dem Implantat im Kieferknochen befestigt, während das Gegenstück (die Matrize) in der Prothese selbst sitzt. Beim Einsetzen der Prothese rastet die Matrize spürbar und hörbar in die Patrize ein – das Ergebnis ist ein fester, zuverlässiger Halt.

Das Besondere an Locatoren ist ihre flache, kompakte Bauweise, die sie besonders komfortabel im Mund macht. Im Gegensatz zu klassischen Steg- oder Kugelanker-Systemen bieten Locatoren ein hohes Maß an Flexibilität, da sie sich leicht an unterschiedliche Kieferverhältnisse anpassen lassen. Auch die Haltekraft kann individuell eingestellt werden – je nach Bedarf des Patienten.

Ablauf der Behandlung mit Locatoren

Die Behandlung mit Locator-Prothesen folgt einem klar strukturierten Ablauf, der sowohl medizinisch fundiert als auch auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist. Der gesamte Prozess erstreckt sich über mehrere Monate, wobei jeder Schritt präzise geplant und durchgeführt wird, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

1. Beratung und Diagnostik:

Am Anfang steht ein ausführliches Beratungsgespräch. Hier werden die Wünsche, Erwartungen und eventuelle gesundheitliche Einschränkungen des Patienten besprochen. Es folgen diagnostische Maßnahmen wie Röntgenaufnahmen, digitale Volumentomografie (DVT) oder ein 3D-Scan, um den Zustand des Kieferknochens zu beurteilen und die genaue Implantatposition zu planen.

2. Implantation:

In einem kleinen chirurgischen Eingriff werden in der Regel zwei bis vier Implantate pro Kiefer in den Knochen eingesetzt. Im Unterkiefer reichen häufig zwei Implantate aus, da hier der Halt der Prothese naturgemäß besser ist. Im Oberkiefer werden aufgrund der weicheren Knochenstruktur meist vier Implantate verwendet. Die Operation erfolgt meist unter lokaler Betäubung. Nach dem Eingriff wird das Zahnfleisch vernäht und beginnt die Einheilphase.

3. Einheilzeit:

Nach dem Einsetzen der Implantate beginnt die sogenannte Osseointegration – der Prozess, bei dem die Implantate fest im Kieferknochen verwachsen. Diese Phase dauert in der Regel drei bis sechs Monate, abhängig vom individuellen Heilungsverlauf und der Knochenqualität. In dieser Zeit kann der Patient eine provisorische Prothese tragen, damit er funktional und ästhetisch nicht eingeschränkt ist.

4. Freilegung und Abformung:

Nach erfolgreicher Einheilung werden die Implantate freigelegt. Dabei wird das Zahnfleisch über den Implantaten geöffnet, und es werden kleine Aufbaupfosten (Gingivaformer) eingesetzt, um das Zahnfleisch auf die spätere Prothese vorzubereiten. Anschließend erfolgt eine präzise Abformung des Kiefers und der Implantatposition, auf deren Basis die individuelle Prothese im Dentallabor angefertigt wird.

5. Integration der Locator-Elemente und Prothesenanpassung:

Sobald die Prothese fertiggestellt ist, werden die Matrizen in die Unterseite der Prothese eingearbeitet. Beim Einsetzen rasten sie in die zuvor auf den Implantaten befestigten Patrizen ein. Die Passform und der Sitz der Prothese werden exakt angepasst, damit sie weder Druckstellen verursacht noch wackelt.

Nachsorge der Locatoren

Damit eine Locator-Prothese dauerhaft zuverlässig funktioniert und die Implantate gesund bleiben, ist eine konsequente Nachsorge unerlässlich. Sowohl die tägliche Pflege zu Hause als auch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt tragen dazu bei, die Lebensdauer des Zahnersatzes zu verlängern und Komplikationen zu vermeiden.

Wichtige Maßnahmen zur Nachsorge:

  • Tägliche Reinigung: Prothese und Locator-Elemente gründlich mit einer Prothesen- und Zahnbürste reinigen.
  • Implantatpflege: Reinigung der Implantate im Mund mit weichen Bürsten oder speziellen Interdentalhilfen.
  • Regelmäßige Kontrollen: Halbjährliche Termine zur Überprüfung des Sitzes und der Funktion im Implantatzentrum.
  • Austausch von Friktionseinsätzen: Je nach Abnutzung etwa einmal jährlich notwendig.
  • Rechtzeitige Reaktion auf Veränderungen: Bei Druckstellen, lockerem Halt oder Problemen sofort den Zahnarzt aufsuchen.

Vorteile von Locator-Prothesen

  • Fester, sicherer Halt durch Implantatverankerung
  • Hoher Tragekomfort ohne Gaumenplatte (besonders im Oberkiefer)
  • Natürliches Kaugefühl und sicheres Sprechen
  • Unauffällige Optik und gute Ästhetik
  • Einfache Handhabung beim Einsetzen und Herausnehmen
  • Pflegeleicht und gut hygienisch zu versorgen
  • Nachrüstbar bei bestehenden Implantaten (in vielen Fällen)

Mögliche Nachteile von Locatoren:

  • Regelmäßiger Austausch der Friktionseinsätze erforderlich
  • Implantatpflege und Prothesenreinigung erfordern tägliche Aufmerksamkeit
  • Bei sehr weichem Kieferknochen ggf. weniger stabil (vor allem bei zu wenigen Implantaten)

Kostenüberblick

Die Kosten für eine Locator-Prothese hängen stark von der Anzahl der eingesetzten Implantate, dem Aufwand der Behandlung und den verwendeten Materialien ab. Lassen Sie sich von beraten

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt in der Regel nur einen Festzuschuss für die sogenannte Regelversorgung mit einer einfachen Vollprothese. Die Kosten für Implantate und Locatoren müssen privat getragen werden. Eine Zahnzusatzversicherung oder private Krankenversicherung kann jedoch – je nach Tarif – einen Teil der Kosten übernehmen. Trotz der höheren Anfangsinvestition bietet die Locator-Prothese langfristig mehr Komfort, Sicherheit und Lebensqualität.

Implantatzentrum Hamm – Ihr Experte für hochmoderne Zahnimplantate

Wünschen Sie sich eine persönliche Beratung in Bezug auf die Locatoren? Dann vereinbaren Sie gerne einen Termin unter 02381 432 432. Auch für weitere Fragen rund um das Thema stehen wir Ihnen zur Verfügung.

Das Implantatzentrum Hamm bietet professionelle und sorgfältige Behandlungen im Bereich der Implantologie für Patienten aus Hamm und den umliegenden Kreisen Ahlen, Beckum, Lippetal, Welver, Werl, Bönen, Unna, Kamen, Bergkamen und Werne.